In der globalisierten Textilproduktion werden systematisch Menschen- und Arbeitsrechte verletzt. Das beginnt bei der Produktion der Rohstoffe (z.B. Baumwolle) und endet bei der Konfektionierung, beim Nähen. Dazwischen liegen weitere Arbeitsschritte wie das Spinnen, das Weben oder das Färben. Ein Kernthema sind die Hungerlöhne, die gezahlt werden. Dabei ist die Bezeichnung "made in Europe" keine Garantie für bessere Standards, wie viele meinen. Der Abstand der gezahlten Löhne zu einem existenzsichernden Lohn kann in Osteuropa - auch in EU-Ländern wie Rumänien oder Bulgarien - größer sein als in einem asiatischen Produktionsland.
Ich konnte in einer äthiopischen Textilfabrik während einer ganzen Schicht neben einer Näherin sitzen, die gerade für KIK T-shirts nähte. Sie nähte nur die Ärmelsäume. Ihr Lohnanteil für ein T-Shirt, das dann für 3 Euro verkauft wurde, betrug 0.38 Cent!
Gegen diese Mißstände kämpft die Kampagne für Saubere Kleidung (Clean Clothes Campaign, CCC),
ein Netzwerk, das sich für die Rechte der Arbeiter:innen in den Lieferketten der internationalen Modeindustrie einsetzt: http://www.saubere-kleidung.de
- Wir zeigen uns solidarisch mit den Arbeiter:innen, die unsere Kleidung und Schuhe herstellen und unterstützen ihre Kämpfe.
- Wir üben Einfluss auf Unternehmen und Unternehmensverbände aus, und führen Kampagnen durch, die sich an die Politik wenden.
- Wir informieren Verbraucher:innen über die Problematiken in der Lieferkette und rufen zum Engagement und aktiv werden auf!
Die deutsche Kampagne für Saubere Kleidung wurde 1996 gegründet und ist Teil des internationalen Netzwerks der Clean Clothes Campaign (CCC), die 1989 in den Niederlanden ins Leben gerufen wurde. Über 230 Menschenrechtsorganisationen, Frauenrechtsorganisationen, Gewerkschaften, Nichtregierungsorganisationen und Verbraucher:innenverbänden arbeiten im Rahmen der Kampagne zusammen.
In dreizehn Städten gibt es Regionalgruppen der CCC. Gruppen, die sich längerfristig mit dem Thema „Arbeitsrechte in der weltweiten Bekleidungsindustrie“ beschäftigen wollen, können eine Regionalgruppe der Kampagne für Saubere Kleidung gründen. Hättest Du Interesse, eine Regionalgruppe zu gründen?Die CCC ist in ihrer Arbeit sehr auf Spenden angewiesen - auch kleine Beträge helfen! https://saubere-kleidung.de/spenden/
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Dietrich Weinbrenner, Beauftragter für Nachhaltige Textilien in der Vereinten Ev. Mission
Das Bild zeigt Mitglieder der Dortmunder Regionalgruppe der CCC bei einer Aktion zum Hemdenhersteller Olymp