Kinderarbeit
Obwohl die Kakaobauern/-bäuerinnen einen großen Teil der Arbeit übernehmen bekommen sie nur ca. 6,6% der Einnahmen.
Daher sind viele auf die Mitarbeit ihrer Kinder angewiesen oder sie verkaufen sie aus Geldnot oder aufgrund von falschen Hoffnungen und Versprechen an größere Unternehmen, wo diese unter katastrophalen Bedingungen arbeiten müssen, wie folgender Bericht zeigt:
Bericht eines 16-jährigen Jungen aus Mali:
„Wir schliefen auf dem Boden einer Hütte aus Schlamm und Stroh. Wir durften sie nur zur Arbeit in den Feldern verlassen. Die Arbeitszeiten waren sehr hart, von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang, und manchmal wenn Vollmond war, sogar bis zehn Uhr abends. Uns wurde Lohn versprochen, aber sie sagten, dass wir erst die Kosten der Reise zurückzahlen müssten. Ich habe mich dort zwei Jahre lang abgerackert, ohne jemals Geld zu bekommen. Kinder die sich geweigert haben zu arbeiten wurden mit dem Motorgurt des Traktors geschlagen oder mit Zigaretten verbrannt. Wir bekamen kaum etwas zu essen; Mittags zwei Bananen, die wir aßen ohne die Arbeit zu unterbrechen und eine Maismehlsuppe am Abend. Einige Kinder sind vor Erschöpfung zusammengebrochen. Diejenigen, die krank wurden, wurden fortgeschafft. Wir haben sie nie wieder gesehen.“
Für die meisten Menschen die in einem Industrieland aufgewachsen sind, ist Kinderarbeit, wie sie in vielen Entwicklungsländern alltäglich ist, kaum vorstellbar. Dennoch ist es ein Problem, das wir nur lösen können, wenn wir nicht die Augen davor verschließen, weil wir glauben, dass es uns nichts angeht, sondern wir alle gemeinsam daran arbeiten.