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Korallenriffe in Gefahr

Korallenriffe in Gefahr

by Jakob Renner -
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Wenn man im Sommer in der Sonne am Strand liegen will, ohne sich die Haut zu verbrennen, dann gibt es eigentlich nur eine Möglichkeit: Sonnencreme. Doch was passiert mit dem Sonnenschutz, wenn er durch das Wasser von der Haut gespült wird und ins Meer gelangt?

Neben Wasser und verschiedenen Fetten ist der wohl wichtigste Bestandteil von Sonnencreme die UV-Filter. Diese Filterstoffe sind meist Chemikalien, die dafür sorgen, dass sich auf der Haut eine Art Schutzschicht ausbildet, die das auftreffende Licht absorbiert oder zurückwirft. Doch die Sonnencreme bleibt nicht für ewig auf der Haut. Durch das Wasser beim Baden wird die Schutzschicht zunehmend abgewaschen und verteilt sich im Meer. Knapp 210 Liter Sonnencreme gelangen so jeden Tag in die Ozeane. Das Problem: Vor allem die UV-Filter Octinoxat und Oxybenzon greifen die Ökosysteme in den Meeren an. Sie verursachen Schäden an den Korallenriffen und im Erbgut von Fischen.

Aus diesem Grund ist ab dem Jahr 2021 in Hawaii, entgegen der Proteste vieler Kosmetikhersteller, ein Gesetz in Kraft getreten, dass den Verkauf von Sonnencremes mit solchen Inhaltsstoffen verbietet. Hawaii ist mit diesem „Riffgesetz“ der erste US-Bundesstaat, der ein solches Gesetz durchgesetzt hat. In Europa ist die Situation rund um die „Korallenbleiche“, die durch Octinoxat und Oxybenzon verursacht wird, noch nicht eindeutig geklärt und ein Gesetz gegen den Verkauf solcher Sonnencremes, wie in Hawaii, ist in Deutschland leider noch nicht in Sicht.

 

(19.01.22; Ärzteblatt, Wikipedia, Dermasence)